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August-Horch-Museum

August-Horch-Museum

Zwickau
Eingang des Museums

Eine Reise durch die Vergangenheit

Es rattert ein wenig, aber die Maschinen laufen wie geschmiert. Wenn im Kontorhaus des August-Horch-Museums die voll funktionsfähigen Maschinen mit Riemengetriebe anspringen, erlebt der Besucher Autoproduktion von vor über 100 Jahren hautnah und mittendrin zurückversetzt. Das ist beim Rundgang durch das Museum der Zwickauer Automobilgeschichte Prinzip. Es ist ein Erlebnismuseum, hier wird mit aufwändigen Inszenierungen das Auto-Gen der Besucher gekitzelt, das Design gefeiert und ganz nebenbei wird deutlich, wie stark das Automobil unsere Geschichte und Gegenwart prägt. Der Auto-Pionier und Namensgeber August Horch, späterer Gründer von Audi, war ein stilprägender Visionär.

Seine kleine Villa auf dem Gelände gehört ebenso zum Gesamtensemble wie der Nachbau von Horchs mit heutigen Manageretagen verglichen sehr bescheidenem Arbeitszimmer. Es sind diese kleinen Besonderheiten, die das Museum besonders machen und ihm einen ganz persönlichen Charakter geben.  Bereits beim Öffnen der Bürotür ist große Vergangenheit spürbar.

Vom Trabi bis zum Rennwagen

Die perfekt restaurierten und z. T. millionenschweren Oldtimer stehen mal vor einer echten historischen Tankstelle,  vor einem noblen Hotel, mitten in der Alpenlandschaft oder wie beim Trabi gleich mitten in einer typischen DDR-Datschenlandschaft im Grünen. Das Wechselspiel zwischen Inszenierungen, Vor- und Verführungen, Filmen und interaktiven Elementen  machen den Rundgang durch das Museum zu einem ganz besonderen Erlebnis,  für das man sich locker einen ganzen Tag Zeit einplanen kann.  Neben dem vielen Schönen werden auch die dunklen  Seiten, wie Kriegsproduktion, die Umstellung auf Rüstung und die Beschäftigung von Zwangsarbeitern, kritisch dargestellt.

Seit Kurzem ist noch ein neuer großer Teil zum Museum hinzugekommen. In den echten ehemaligen Hallen wird die Trabantproduktion lebendig. Hier erfährt der Besucher auch, warum die Wartezeiten auf die zu DDR-Zeiten so begehrte „Pappe“ so lang waren.

Ingenieurskunst, Geschichte und Design hautnah erleben

Außerdem gibt es jetzt eine Filmlounge mit echten Zuschauerrängen. Per multimedialer Darbietung werden hier die Rennerfolge der legendären Silberpfeile aus den 20er und 30er Jahren erlebbar.

Erfindergeist, die sprichwörtliche sächsische Ingenieurskunst, Liebe zum Detail, Gestaltung und Design auf höchstem Niveau – all das kann der Besucher in diesem besonderen, hervorragend ausgestatteten Museum erleben. Mit einem sehr gelungenen Mix aus Altbauten, in denen bis 1990 noch produziert wurde, und eleganten modernen Neubauten ist ein echtes Auto-Erlebnisland mitten in Sachsen entstanden.

Der Bericht entstand während einer Instagrammer-Reise zum Thema „Industriekultur“ vom 13. bis 15. April 2018. Alle Fotos von © Roy Brüggemann und © Korhan Parlar

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